Bei der Eigenbluttherapie wird Patienten aus der Ellbogenbeuge eigenes Blut entnommen und nach unterschiedlichen Aufbereitungstechniken (Trennverfahren) erneut injiziert. Die Eigenbluttherapie kann als eine Art Reiztherapie gesehen werden. Reiztherapien dienen der Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Das injizierte Blut verursacht also eine lokale Entzündung, die den Stoffwechsel beschleunigt und Immunreaktionen in Gang setzt.
Kein Entzündungshemmer!
Anders als Cortison ist Eigenblut aber kein Entzündungshemmer, sondern es verursacht sogar eine Entzündung, welche die Selbstheilungskräfte im Körper aktiviert und die Wundheilung in Gang bringt. Vorteil der Eigenbluttherapie gegenüber von Cortison sind die nicht vorhandenen Nebenwirkungen.
Booster für Selbstheilungskräfte
Meines Erachtens macht eine Eigenbluttherapie dort Sinn, wo die Wundheilung ins Stocken geraten oder verzögert ist. Die Reiztherapie lohnt sich also in folgenden Fällen:
- Sehnenverletzungen akut und subakut
- Wenig degenerative Knorpelschäden, Arthrose
- Ansatztendinopathien Bewegungseinschränkungen nach einer Gelenksverletzung in eine oder mehrere Richtungen, die noch nicht chronisch sind (< 3 Monate)
Und hier macht die Eigenbluttherapie weniger Sinn:
- Arthrosen mit starken Einschränkungen in alle Richtungen und fehlendem Knorpelüberzug
- alle akuten und frischen Muskelverletzungen ohne Sehnenbeteiligung
Wundermittel oder nicht?
Eines ist sicher: Bei entsprechender Diagnose kann die Eigenbluttherapie die Physiotherapie, also die Rehabilitation, unterstützen und so die Zeit bis zur vollständigen Heilung verkürzen. Wir haben durchs Band gute Erfahrungen damit gemacht und ich selbst würde die Eigenbluttherapie auf jeden Fall für mich in Anspruch nehmen!